Quantcast
Channel: Historie – Clubfans United
Viewing all articles
Browse latest Browse all 117

Noch neun Spiele

$
0
0

„Woor a schweers Schdigg Ärwad firn Glubb“, sagte Alfred (klick) am samstagabendlichen Tresen, „a schweers Schdigg Ärwad…“

„Abnutzungskampf“, warf ich ein, „jedes Spiel ein Abnutzungkampf.“

„…Iss a schdorga Geechna gweesn, hodd iewahabs nedd donooch ausgschaud, dass da Glubb drai Bungde hulln kennd, obba dann hamm die zwaa, woo da Waila aigwechsld hodd, dess Schbill doch nuch firn Glubb endschiedn…“

„Die Joker haben gestochen“, sagte Hannes (klick) und nahm einen Schluck aus dem Weizenbierglas.

„…a schdorga Ondridd vomm Bluum und a saubare Flanggng und dann aiskolld aiglochd vo demm Naaia doo, demm, demm Schieba odda wie der haaßd…“

„Stieber“, sagte ich, „Zoltan Stieber.“

„…hodd lang nedd nooch amm Glubb-Siech ausgschaud, obba wenns halld amoll läffd, dann gwinnsd aa Schbiele, woo da Geechna iewaleeng iss, obba drauf valossn därfa si nedd, da Glubb, dass a jeeds Schbill soo gligglich ausgehd wie dess Schbill gesdan.“

„Stieber muss ja jetzt erst mal ein Spiel pausieren“, sagte der Wirt über den Tresen.

„Völlig unnötiger Platzverweis“, ärgerte sich Hannes, „absolut unprofessionelles Verhalten.“

„Der muss doch bleed saa. Ziechd si der Droddl dess Triggo aus. Wenni scho a gelbe Kaddn hobb, mussi doch aufbassn. Und iewahabs: Woss muss si a Fussbolla aufm Blods äss Triggo auszieng? Soo-a Schwochsinn. Iech hobb a Haufm Doore firn VauEffÄrr gschossn, obba des Triggo ausgezoong hobbi ma desweeng nedd. Auf die Idee wääri niemools kumma. Worumm mussi ma dess Triggo auszieng, wenni a Door gschossn hobb?“

„Bei dem Ranzen, den du mit dir rumträgst, würde ich mir auch nicht das Trikot ausziehen“, sagte der Wirt.

„Doomols hobbi nuch kann Ranzn ghabt. Iech woor blooß nedd soo bleed. Die senn doch olle bleed. Aa der anner, woo die Flangng gschloong hodd, der Bluum, dess iss aa-a Bleedl…“

„Warum?“, fragte Hannes.

„Walla noochm Därbie a Lied midd ‚Schaiß Färd‘ oogschdimmd hodd (klick). Soowoss machi doch nedd. Zu soowoss lossi mi doch nedd valaidn. Wenn mier frieha geechan VauEffBee gwunna homm, hobbi aa nedd ‚Schaiß VauEffBee‘ gsunga. Der muss doch bleed saa. Gibbd sowisoo zu vill Bleedl in unnam Land. Wenni ma ooschau, wi bleed si die Debbm vo da Begieda auffiehrn und die Droddl vo der Bardai midd der Fraa doo, midd der Fraa, wie haaßdsa?, ganz korze Hoor hoddsa, korze schworze Hoor…“

„Petri“, sagte ich, „Frauke Petri.“

„…genau, Beedri, bai der ihrm Gwaaf fällt amm doch bloß nuch ‚Beedri heil!‘ ai…“

„Die werden aber gewählt“, sagte Hannes.

„Wall di Laid bleed senn. Wallsa alle bleed senn. Wallsa si lenggng lossn. Wallsa si vo denna Bleedl lenggng lossn. Genau wie da Bluum. Der hoddsi aa lenggng lossn, vo die Fänns hodda si lenggng lossn. Die senn doch alle bleed. Bleed senn die doch alle. Dess iss doch dess Brobleem, dass die Laid bleed senn, dass da Mensch bleed iss…“

Doch blenden wir uns an dieser Stelle aus Alfreds treffsicherer Suada zur Conditio humana aus und wenden wir uns der sportlichen Situation des 1. FC Nürnberg nach dem 25. Spieltag zu, den er mit einem glücklichen 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern absolvierte: 47 Punkte, Tabellenplatz drei mit fünf Zählern Vorsprung auf den Viertplatzierten St. Pauli und drei Zählern Rückstand auf den Zweitplatzierten Freiburg (klick).

Das liest sich, zumindest, was die Chance auf das Erreichen der Relegation anbelangt, recht verheißungsvoll. Besonders, wenn man zum Vergleich die Lage nach dem 25. Spieltag der letzten Aufstiegsaison (2008/09) heranzieht. Damals rangierte der Club, der in der Besetzung…

SCHÄFER

 DIEKMEIER         WOLF          MAROH         PINOLA

REINARTZ

JUDT                    MINTAL                    GYGAX

  BOAKYE             EIGLER

…beim damaligen Tabellenführer SC Freiburg durch einen Treffer des eingewechselten Vidosic überraschend mit 1:0 gewonnen hatte (klick), mit 40 Punkten auf Platz sechs, der Rückstand auf Platz drei betrug vier, der auf Platz zwei fünf Zähler (klick). Am Ende der Saison stand der Club mit 60 Punkten auf dem dritten Rang und feierte nach zwei Siegen in den Relegationsspielen gegen Energie Cottbus den Aufstieg in die Bundesliga.

Vor sieben Jahren gelang es unserer Mannschaft, in den letzten neun Saisonspielen einen 4-Punkte-Rückstand aufzuholen. Heute steht sie vor der Aufgabe, in den letzten neun Spielen einen 5-Punkte-Vorsprung zu verteidigen. Ob dies gelingt, wird auch davon abhängen, wie gut sie Raphael Schäfer ersetzen kann, der sich im Spiel gegen Kaiserslautern einen Teilabriss der Achillessehne zuzog (klick). Schäfers Ausfall ist ein gravierendes Handikap, weil unsere Mannschaft, der von fachkundiger Seite monsterhafte Züge zugesprochen werden (klick, klick), ohne das Gespenst zwischen den Pfosten (klick) erheblich an Monströsität verliert. Patrick Rakovsky, der Schäfer am Freitagabend ab der 66. Spielminute vertrat, ist nun gefordert, zu beweisen, dass er das Zeug zum Stammtorwart einer Profimannschaft hat. Dass er, obwohl er kurz nach seiner Einwechslung im Luftkampf mit einem roten Teufel eine ihn sichtlich behindernde Beckenprellung davontrug, wenige Sekunden vor dem Abpfiff eine Glanzparade zeigte, die seinem Team den Sieg sicherte, sollte ihm Mut machen.

„Den Boll hodda sauba rausghullt“, urteilte Alfred und bat mich um eine Zigarette. Verbunden mit der Hoffnung, Alfred möge in der Endphase dieser Saison noch oft die Gelegenheit erhalten, sich lobend über Rakovsky zu äußern, gab ich ihm eine Blend 29.

[Zum Spiel: klickklickklickklick.]


Copyright © 2013
Dieser Feed ist nur für den persönlichen, nicht gewerblichen Gebrauch bestimmt.
Eine Verwendung dieses Feeds auf anderen Webseiten verstößt gegen das Urheberrecht. Wenn Sie diesen Inhalt nicht in Ihrem News-Reader lesen, so macht sich die Seite, die Sie betrachten, der Urheberrechtsverletzung schuldig. (digitalfingerprint: 1e52b83021659d5cdac030ad8a03cf27rejt8346789)

Viewing all articles
Browse latest Browse all 117