Vorrunde zu Ende und kein einziger Sieg. Das hat in der Bundesliga noch kein Verein hingekriegt. Nicht mal Tasmania (klick und klick). Und nicht mal der Club – bis…
…jetzt.
Als vor der Saison in Sandhausen der Traum mit dem Titel “Berlin, Berlin…” zum erstmöglichen Zeitpunkt versandete (klick), hatte ich für diese Saison kein gutes Gefühl. An die Möglichkeit der Aufstellung eines die Dimension des Bekannten sprengenden Rekords in puncto Sieglosigkeit hatte ich allerdings nicht gedacht. Jemand, der viel – manche sagen zu viel – über den 1. FC Nürnberg nachdenkt, rechnet ja mit vielem, er hat aber nicht immer alles auf dem…
…Zettel.
Womit ich beim Thema bin: Vor mir liegen zwei mit Zahlen beschriebene Blatt Papier. Ich habe eine Liste erstellt (Urlaubsrecherche…). Aus der Liste geht hervor, welche Punktzahl der 1. FC Nürnberg in den Jahren seiner Bundesligazugehörigkeit nach der Vorrunde jeweils erreicht hat und wie die S(ieg)-U(entschieden)-N(iederlagen)-Bilanz aussah.
Die mageren elf Punkte, die der Club seiner Anhängerschaft dieses Jahr unter den Weihnachtsbaum gelegt hat (klick), sind zwar nicht absoluter Vorrunden-Minusrekord – den hält nach wie vor Tasmania mit vier (nach damaliger Zwei-Punkte-Regel 3:31) Punkten (klick); sie stellen aber FCN-intern den niedrigsten Wert dar. Der lag bislang bei zwölf Punkten, die der Club zur Halbzeit der Spieljahre 2009/10 (17. Platz) und 2001/02 (17. Platz) auf dem Konto hatte (klick und klick).
Interessant: Am Ende dieser beiden Spieljahre stand nicht der Abstieg. 2010 rettete sich der Club in die Relegation (klick), die er gegen den heute turmhoch überlegenen FC Augsburg erfolgreich bestritt, und 2002 schloss er die Saison als Tabellenfünfzehnter ab (klick).
Interessant aber auch: In der Abstiegssaison 1983/84, die mit zwanzig (damals 14:54) Punkten in der Endabrechnung die bislang schlechteste Bundesligarunde des FCN darstellt (klick), war der Punktestand nach Abschluss der Vorrunde mit 13 Zählern (9:25) nach heutiger Rechnung höher als heuer (klick).
Unsere Mannschaft ist aktuell Tabellensiebzehnter, d.h. sie überwintert auf einem Abstiegsplatz (mit einem Bein in Liga zwei…). In der Bundesligageschichte des 1. FC Nürnberg war das bereits achtmal der Fall. Viermal folgte der Gang in die zweite Liga, viermal konnte der Club den Kopf noch aus der Schlinge ziehen.
Fifty-fifty also.
Wobei es natürlich eine Rolle spielt, wie groß der Abstand zum rettenden Ufer ist. Aktuell sind es vier Punkte zu Platz 15 und drei Punkte zum Relegationsplatz. In der Saison 2009/10 war die Lage etwas ungünstiger. Nicht nur der Abstand zu Platz 15, sondern auch der zu Platz 16 betrug vier Punkte (klick). Der Club hielt die Klasse über die Relegation. Schlechter lief es in der Saison 1998/99. Der Club stieg ab, obwohl er nach dem 17. Spieltag nur einen Punkt Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz hatte (klick und klick).
Zur S-U-N-Bilanz: 0-11-6.
Von siebzehn Spielen wurde rund jedes dritte verloren. Eigentlich gar nicht so schlecht. Eine geringere Vorrunden-Niederlagenquote konnte der Club in den vergangenen 31 Jahren seiner Bundesligazugehörigkeit nur sechsmal vorweisen. Allerdings verpasste er in der Saison 1998/99 den Klassenerhalt, obwohl in der Vorrunde (2-9-6) und in der Endabrechnung (7-16-11) nur gut ein Drittel der Spiele auf der Verlustseite standen. Was beweist:
Siege entscheiden.
Zumal bei der Drei-Punkte-Regel.
Man soll verpassten Erfolgen nicht nachtrauern. Ich tu es trotzdem. Weil die Weihnachtslage spürbar entspannter wäre, wenn in der S-U-N-Bilanz vorne eine 3 und in der Mitte eine 8 stünde. Was bei mehr Abgeklärtheit in der Chancenverwertung (fatales Manko!) sowie weniger Pech mit dem Aluminium und den Herren mit der Pfeife und der Fahne möglich gewesen wäre.
Ein bisschen trauern tut wohl auch Club-Trainer Gertjan Verbeek. In der Pressekonferenz nach dem vorrundenabschließenden Heimspiel gegen Schalke, das 0:0 endete, obwohl seine Mannschaft einmal mehr deutlich überlegen und dicht am Sieg war (Chancenverwertung…), merkte er ominös an (klick):
Ich habe auch mal als Spieler eine Saison gehabt, da haben wir immer Komplimente bekommen und sind am Ende abgestiegen.
Dagegen schickte Club-Kapitän Raphael Schäfer diejeingen, denen es bang ums rot-schwarze Herz ist, mit einem Appell an ihren Sachverstand in die Winterpause (klick):
Wer an diese Mannschaft nicht glaubt, hat wenig Ahnung vom Fußball.
Ich weiß nicht, ob ich Ahnung vom Fußball habe. Ich weiß nicht einmal, ob ich es glaube. Aber ich sollte es tun. Es ist ja Weihnachten.
[Zum Spiel: klick, klick, klick, klick, klick, klick, klick.]
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